Wenn der Katheter falsch sitzt und die Blutzuckerwerte explodieren
Korrektur bei hohem Blutzucker
In der Nacht von Freitag auf Samstag ist leider mal wieder das passiert was schon mal vorkommen kann. Der Katheter ist in der Nacht abgegangen. Das war zwar dieses Mal nicht so problematisch, da die Werte in der Nacht recht niedrig waren und ich die Basalrate entsprechend reduziert habe.
Zum Frühstück musste ich jedoch den Katheter wechseln. Wir haben gut gefrühstückt und für jeden gab es einen selbstgemachten Bananenshake. Sowas gönne ich mir recht selten, denn Bananen sind wahre Helden der Kohlehydrate. Eine Banane hat zwei BE. Dadurch war das Frühstück jetzt am Wochenende recht Kohlehydrathaltig mit knapp 4 BE.
Was ich jedoch nicht bemerkt habe: Der Katheter saß nicht richtig und das Insulin konnte nicht aufgenommen werden und tropfte aus der Stelle des Katheters raus. Das riecht man recht schnell, denn Insulin riecht irgendwie nach Schäfchen. Nachdem ich den Katheter entfernt habe, zeigte sich auch weshalb es zu Problemen kam. Der Katheter ist abgeknickt und konnte dadurch nicht das Insulin subkutan abgeben.
Auch die Blutzuckerwerte explodierten in der Zeit und stiegen Zeitweise über 400 mg/dl. Dies fühlte sich besonders nach einer recht langen Zeit mit genialen Blutzuckerwerten an, als wäre man mit voller Wucht gegen eine Mauer gelaufen. Ein weiterer neuer Katheter musste gesetzt und entsprechend den Blutzuckerwerten korrigiert werden. Dies dauert leider bei diesen Werten entsprechend lange und fühlt sich auch bescheiden an.
Der Samstag war weitgehend gegessen bis die Blutzuckerwerte nach knapp 6 Stunden wieder „normal“ und angenehm waren.
Da ich zuvor und auch noch immer kritisch bei Nahrungsergänzung bin, glaube ich nicht jeden Krempel. Dies sollte schon in der letzten Zeit klargeworden sein und ich habe auch mehrfach in meinen bisherigen Beiträgen geraten mit dem Arzt zu sprechen, da ich kein Arzt, Apotheker oder jemand mit medizinischer Ausbildung bin.
Meine Erfahrungen habe und schreibe ich hier nieder. Viele Verbesserungen sind seit der „Selbststudie“ eingetreten und mein Blutbild deutete auf den zweiten Blick auf diverse Mängel hin. Zudem beziehe ich mich, wie es auch schon im Titel steht auf Diabetes (Typ-1) und nicht einem gesunden Menschen.
Bei maiLab wird von Mai Thi Nguyen-Kim die Wissenschaft einfach und auf den Punkt gebracht erklärt. Der Hauptfokus liegt auf Chemie und durch sie habe ich schon mehr gelernt als damals in der Schule 😀
Wie auch im folgenden Video von Mai ist immer auf die „Red Flags“ zu schauen um Bullshit erkennen zu können. In der aktuellen Zeit, wie ich finde, ein immer wichtiger werdendes „Tool“.
Seit März 2020 ist mein Homeoffice Anteil auf 100% gegangen. Da hat sich so Einiges zu meinem vorherigen zwei Tage-Homeoffice geändert. Besonders auch der generelle Tagesablauf.
Die ersten Wochen im Homeoffice hatten so einige Herausforderungen, jedoch brachte mich mein Chef auf eine gute Idee um zumindest meine Mittagspause zu organisieren. Ganz simple: Kalendereintrag in Office. So sehen Kollegen, dass hier kein „freier Slot“ ist und stellen nicht automatisch irgendeine Abstimmungsrunde oder ähnliche Termine ein. Das klappt nicht immer, aber doch schon sehr gut. Dies spiegelt sich natürlich auch in den Blutzuckerwerten ab. Der Arbeitstag ist zwar sehr voll, jedoch strukturierter als „normal“. Dies hat natürlich auch schon damit zu tun, dass ich nicht fahren und gut über zwei Stunden auf der Autobahn sein muss.
Was ich noch verbessern werde, ist der generelle Tagesablauf. Kombinieren möchte ich dies mit einem Essensplan. Nach nun knapp vier Wochen habe ich „nur“ knapp ein Kilo abgenommen, jedoch ohne besondere Einschränkungen. Eigentlich keinerlei Einschränkungen. Durch die Einnahme der Eisentabletten und Vitamine hat sich mein Hunger/Nahrungsbedarf verringert. Leider war ich die Woche gesundheitlich etwas angeschlagen und somit war an Bewegung nicht wirklich möglich.
Der „Drang“ zu Sport und Bewegung ist seit meinem Selbstversuch auch wieder da. Am liebsten würde ich direkt mit diversen Sportarten wieder beginnen, hauptsächlich mit Krav Maga.
Anders als das Basalinsulin ist das Bolusinsulin. Der Bolus wird für Mahlzeiten benötigt und ist Abhängig von der Menge an Kohlehydraten die wir zu uns nehmen.
Der Bolus muss also entsprechend der Mahlzeit angepasst werden. Dazu ist es ebenfalls wichtig was wir essen. Manchmal macht es Sinn das Insulin zu splitten oder sollte gesplittet werden. Abweichend von der „normalen Therapie“ mit Spritze (CT), wo das Basalinsulin entsprechend der Wirkkurve ein anderes ist, ist bei der Insulinpumpe das gleiche Insulin für beide (Basal und Bolus), jedoch von der Anwendung entsprechend.
Der Bolus wird entsprechend der Mahlzeit angepasst, wie bereits oben erwähnt. Hierbei ist sind nicht nur die Broteinheiten (BE) oder auch Kohlehydrateinheiten (KE) wichtig. Fett lastiges Essen braucht durch das Fett länger um in den Organismus zu gelangen, also die Kohlehydrate werden erst nach und nach „wirksam“. An dieser Stelle möchte ich auch von einer weit verbreiteten Falschaussage hinweisen: Unterzucker und Schokolade als Hilfe dagegen. Das ist absolut falsch und absolut nicht zu raten, hier definitiv zu einem Traubenzucker, Saft oder Cola greifen! Schokolade enthält viele Fette und gelangt.
Auf die Unterschiede der schnellen und langsamen Kohlehydrate werde ich in einem extra Beitrag noch gesondert eingehen.
Zurück zum splitten oder verlangsamen vom Bolus. Ich möchte der Einfachheit auf die Insulinpumpentherapie bei diesem Thema eingehen, denn bei der „Spritzentherapie“ (CT) ist es umständlicher und man muss z.B. noch aktives Insulin berechnen.
Bei einer Pizza sollte man splitten. Denn durch den Belag, besonders Wurst und Käse verlängert sich die Kohlehydrataufnahme. Hier macht es Sinn die Gesamt-BE in zwei verschiedene Teile aufzuteilen und nach einer Zeit das restliche Insulin. Ich hatte leider schon einmal die Erfahrung gemacht und die Pizza normal berechnet und das Insulin komplett abgegeben. Kurz nach dem Essen hatte ich dann eine Hypo. Dies wäre mir mit dem Split nicht passiert.
Früher war ein Spritz-Ess-Abstand, besonders bei der Spritzentherapie nervig. Nervig deswegen, da man warten musste während der Insulininjektion bis zum Essen. Hier ist mir noch die Geschichte ganz gut in Erinnerung als mein Schwager die kompletten Spaghetti gefuttert hatte bis ich essen konnte… 😀 Klar ist auch, dass geschäftliche Essen oder Kantine eine Herausforderung darstellten. Durch mein aktuelles Insulin, ein schnellwirkendes Insulin, ist das Problem jedoch „gegessen“. Über Fiasp, meinen derzeitiges Insulin habe ich vor einiger Zeit einen extra Beitrag geschrieben. Es kommt jedoch auch vor, dass man eine „Verlangsamung“ benötigt. So benötige ich als Beispiel bei einer Dose Buttermilch (500ml) 1BE, verlängert auf eine halbe Stunde. So werden (bei mir!) 9 Einheiten Insulin auf 30 Minuten aufgeteilt und abgegeben. Ein Anstieg des Blutzuckerwertes ist dadurch kaum sichtbar.
Bitte unternimmt hierbei nichts was ihr nicht kontrollieren könnt. Besprecht es bitte mit eurem Diabetologen. Wenn ihr Probleme mit konstant hohen Werten (>180mg/dl) sucht Euch einen Diabetologen einer Schwerpunktpraxis! Mein Team des Vertrauens ist in Rodenbach bei Kaiserslautern, hier bin ich schon seit Anfang an top aufgehoben. Viele Diabetiker haben wir bereits zu der Praxis „vermittelt“ und die Patienten sind total happy. Das Team ist nicht nur äußerst kompetent, sondern hat auch Nerven aus Stahl, wie Patienten wie ich beweisen 😉 Wer sich dafür interessiert: Diabetische Schwerpunktpraxis
Die Leber ist unter anderem ein Zuckerproduzent. In der Nacht, bei der unser Körper zur Ruhe kommt bzw. kommen sollte, wird auch die Zuckerproduktion der Leber reduziert. Das kann bei einer stärkeren Reduzierung auch das Dawn-Syndrom zeigen. Hierbei hat man am Morgen sehr hohe Werte und kann sie nicht so recht nachvollziehen. Zumindest wenn man keinen Sensor hat. Der Basalwert ist also im Normalfall gegen 3:00 Uhr in der Nacht meist am geringsten, da der Körper selbst weniger Zucker produziert.
Vorsicht ist jedoch beim Konsum von Alkohol geboten! Die Leber ist also ein „Arbeitstier“ was ich oben schon etwas beschrieben habe. So ist es auch nur logisch, dass die Leber mit dem Abbau des Alkohols ordentlich beschäftigt ist. Trinkt man also Alkohol, wird die Leber in ihrer Funktion als Zuckerproduzent gehindert und man kann leicht in den Unterzucker gelangen. Bei Typ 2 Diabetikern, so habe ich bereits schon von mehreren Typ2-Diabetiker gehört, trinken gerne mal einen Schnaps „für ihre Werte“. Das soll jetzt aber keine Empfehlung, noch eine Aufforderung sein! Es soll nur verdeutlichen, dass die Leber dann anderweitig beschäftigt ist.
Nicht selten „fallen“ Typ1 – Diabetiker dem Notarzt in die Hand, nachdem „unkontrolliert“ über den Durst getrunken wurde. Man muss als Diabetiker also strengstens auf seine Blutzuckerwerte achten und keinesfalls bei einer geringen Erhöhung mit Insulin „gegensteuern“. Also Insulin zur Korrektur spritzen, sollte man lassen.
Auch hier gilt, dass es meine Erfahrungswerte sind und ich kein Arzt oder Mediziner bin.
Was ist Basal und was ist Bolus? Das sind Fragen die ich schon oft gestellt bekommen und beantwortet habe. Basal bedeutet soviel wie „die Basis bildend“ oder auch „grundlegend“.
Das Basal-Insulin ist also das „Grundinsulin“ welches der Körper braucht. Der Bedarf variiert am Tag und in der Nacht, aber auch bei Krankheit und Anstrengung. Das Basal wird im besten Fall durch die Insulinpumpe geregelt. Wird sie mit der „normalen Therapie“ mit der Spritze (CT), also zu festgelegten Zeit und mit festgelegten Einheiten therapiert, wird man im Tagesablauf eingeschränkt. Die Einschränkung kann z.B. sein, dass man unvorhergesehen Spazieren gehen oder eine anstrengende Arbeit erledigen muss. Also abweichend vom normalen Tagesablauf den man geplant hat.
Das Basalinsulin ist also getrennt vom Bolusinsulin zu sehen, auf das ich bei einem weiteren Beitrag eingehen werde. Ebenso werde ich erklären was man unter einem Basalraten-Test versteht und wie man ihn macht.
Durch den Sensor lässt sich eine Unterzuckerung frühzeitig erkennen und gegensteuern, das hatte ich bereits in Teil 10 beschrieben.
Heute hatte ich mit dem Dachausbau weitergemacht, nachdem wir gestern die Dachfenster eingesetzt bekommen haben. Das Frühstück war mit einem frischen „Ingwer-Shot“ und einem leckeren Gebäck von der lieben Nachbarin. Den Inger-Shot mit Orangensaft habe ich mit dem Gebäck auf circa 2,5 BE geschätzt, was wohl auch in den normalen Tagen so wäre. Ich denke jedoch, dass sich auch mein Insulinbedarf sich gerade neu anpasst.
Nachdem ich begonnen hatte, habe ich circa 30 Minuten nach Anfang das Basal-Insulin auf 50% reduziert, dies reichte jedoch leider nicht, denn nach circa 2 Stunden merkte ich eine Unterzuckerung. Ja, ich merkte sie, da ich eine Kalibrierung nicht gemacht hatte. Und hier war das Problem, was ich auch in Teil 10 mit den Kalibrierungen beschrieben hatte. Eine Messung zeigte dass ich bei 60mg/dl war und der Blutzuckerwert weiter sank. Ich musste also weiter gegensteuern und habe dieses Mal länger mit der Unterzuckerung zu kämpfen gehabt, jedoch noch immer nicht so lange wie die anderen Male noch vor ein paar Wochen.
Ich muss, nein ich darf also den Insulinbedarf anpassen und bin gespannt in wie weit ich diesen verringern kann. Was ich noch anmerken möchte ist, dass ich seit zwei Tagen die Eisentabletten halbiert habe, dies habe ich jedoch weiterhin im Blick.
Gestern, nach rund drei Wochen, habe ich festgestellt, dass mein Hungergefühl scheinbar ebenfalls positiv betroffen ist.
Diabetes und Nahrungsaufnahme sind schon eine ganz spezielle Sache für sich, so habe ich zumindest die Erfahrung gemacht. Oft ist es so, dass ich trotz hoher Blutzuckerwerte noch „Hunger habe, was total daneben ist, denn das hätte nochmals steigende Blutzuckerwerte zur Folge. Ebenso verhält es sich bei einer Unterzuckerung, da ekel ich mich vor der Nahrungsaufnahme, muss jedoch Kohlenhydrate zu mir nehmen um den Blutzuckerspiegel wieder nach oben zu bekommen.
Jedoch habe ich heute bemerkt, dass mein Sättigungsgefühl bereits schon früher eintritt und das finde ich sehr gut. Ich weiß nicht ob ich mir das einbilde oder ob es tatsächlich so ist, dass der Körper mittlerweile weiß, dass er keinen Mangel mehr hat (denke ich) und es weniger Nahrung bedarf. Ich bin weiter gespannt und hoffe, dass sich diese Besserung nochmal verbessert.
Spaziergang auf dem Donnersberg in Richtung Adlerbogen
Ausblick in die Pfalz vom Donnersberg, am Adlerbogen
Am Sonntag (8. November) ging es mit Freunden zu einem Spaziergang auf den Adlerbogen. Meine Kondition müsste Euch von den vorherigen Teilen ja schon bekannt sein, auch wenn die Verbesserungen erheblich waren, so stellten die Höhenmeter und mein Gewicht, besonders in Kombination mit dem sch… Diabetes eine ordentliche Herausforderung dar.
Der Spaziergang/Wanderung begann bei Marc und Jasmin, ungefähr bei P2 „Golddelle“ und auf „direktem Weg“ zum Adlerbogen. Geschafft habe ich es leider bis auf circa 100m vorm Ziel nicht, da ich trotz minimieren der Basalrate in den Unterzucker gefallen bin.
Irgendwo auch nachvollziehbar, da meine Kondition derzeit noch jede Menge Potential hat. So haben, wie schon so oft, die Beine bzw. Oberschenkel angefangen zu „brennen“ und das ist für mich ein Indiz, dass der Blutzucker bald recht schnell sinken wird und so war es leider auch wieder.
Weniger als 2/3 Traubenzucker benötigt
Es reichte also leider „nur“ bis zur unteren Bank bevor man am Adlerbogen ist. Aber ich sehe es positiv, ich habe ein Ziel das ich hoffentlich bald erreichen werde. Ebenfalls positiv ist mir die recht schnelle „Regeneration“ aufgefallen und auch in der Nacht nach dieser Anstrengung.
Normalerweise hatte ich einiges an BE/KE Traubenzucker gebraucht um den Unterzucker wieder abzufangen, dieses Mal als „Test“ nur rund 1 BE. Also weniger als ein Drittel des Traubenzuckers den ich normalerweise benötige. Bereits beim Abstieg habe ich schon gemerkt, dass es besser war als sonst. Zudem muss man noch bedenken, dass ich noch vom Samstag Muskelkater hatte. Vor noch gut 3 Wochen hätte ich das definitiv nicht gemacht und diesen Tag „versäumt“.
Ein Tag für den ich wirklich dankbar und auch auf das Geleistete stolz bin. Es geht aufwärts und nicht nur auf den Donnersberg 🙂
Mich erreichte eine Frage die ich absolut berechtigt finde. „Hat Dich dein Arzt nicht darauf hingewiesen und was meint er zu der Selbststudie“.
Hier muss ich vielleicht ein wenig ausholen… Ich gehe absolut ungern zum Arzt und habe Angst vor der Prozedur bei dem ein Stück Stahl mit Loch in meinen Körper gedrückt wird bis Blut kommt. Manche nennen dies auch verharmlosend „Blutentnahme“ 😉 Jedes Quartal muss ich jedoch Tapfer sein und diese Prozedur über mich ergehen lassen.
Das Blutbild wird im Labor bei meinem Diabetologen bzw. der Schwerpunkt Praxis abgenommen. Öfter habe ich auch die Blutwerte dann an meinen Hausarzt für meine Akte übermitteln lassen. Meine Selbststudie wollte ich mit meinem Hausarzt besprechen, da dieser ein extrem großes Wissen als Internist hat und mir diverse Dinge einfach prima erklären konnte. Die Betonung liegt auf „konnte“, denn er hat leider aufgehört zu praktizieren. Das hat er sich auch absolut verdient, jedoch ist es trotzdem sehr schade und aktuell werden keine Weiteren Patienten bei uns in den Arztpraxen angenommen. Der nächste geplante „Check“ wird erst im Dezember sein, zumindest fürs Labor.
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