Was kann man sich unter dem Sensor vorstellen?

Der Sensor ist teil des CGM-Systems der Insulinpumpe. CGM steht für Continuous Glucose Monitoring. Eines der wichtigsten Systeme für mich als Teil-Cyborg.

Sensor ohne Transmitter, frisch "gesetzt".
Sensor ohne Transmitter, frisch „gesetzt“

Teil-Cyborg hört sich irgendwie lustig an und wurde schon öfter mal genannt, jedoch beschreibt es tatsächlich recht gut was diese Behandlungsmethode ist. Bei einem Typ-1 Diabetiker ist die Produktion des Insulins in der Bauchspeicheldrüse nicht mehr möglich. Die Funktion der Bauchspeicheldrüse gibt es also nicht mehr und produziert kein Insulin mehr. Das Insulin muss also „von außen“ kommen.
Die Insulinpumpe, bei der die Therapie wird auch CSII Continuous Subcutaneous Insulin Infusion genannt. Eine kontinuierliche subkutane Insulinabgabe macht nämlich die Insulinpumpe und spring dafür als technische Bauchspeicheldrüse ein.

Durch verschiedene Faktoren wie z.B. Sport, Krankheit, Anstrengung und vielen Dingen mehr, sogar eine Verkapselung des Insulins oder Auslaufen an der Stelle des Katheters ist möglich, können die Werte abweichen.
Durch das CGM hat man seine Blutzuckerwerke immer im Blick und kann darauf reagieren und gegensteuern.
Die Insulinpumpe kann sogar, wenn man es eingestellt hat, die Insulinzufuhr ab einem definierten kritischen Wert abgeschaltet werden.
Man hat ebenfalls die Möglichkeit anhand der Anzeige sich eine Tendenz anzeigen zu lassen.
So sieht man ob der Blutzucker schneller als normal steigt, schnell steigt oder sogar sehr schnell steigt. Natürlich wird auch die entgegengesetzte Variante angezeigt.
Man kann also durch die Info des eventuell noch aktiven Insulin sehen, ob man gegensteuern muss. Gegensteuern in Form von Einnahme von Kohlehydraten oder zur Korrektur-Abgabe von Insulin.

Meine nächste Insulinpumpe soll sogar eine Art Automatik haben, die mittels künstlicher Intelligenz (KI/AI) in beide Richtungen im Voraus steuern kann. Mal abwarten was die so kann, dies dauert jedoch noch bis Q1 2021.

Der Sensor spielt hierbei eine sehr wichtige Rolle, da er die Blutzuckerwerte kontinuierlich misst und an die Pumpe übermittelt.
Dies passiert, zumindest bei meinem Modell (Medtronic Guardian Connect) über den eigentlichen Sensor und einem Transmitter.
Der Transmitter beinhaltet die ganze Technik um die vom Sensor gemessenen Werte verschlüsselt an die Pumpe zu senden.
Der Sensor selbst „setzt“ man mittels einer Setzhilfe die die Streifen des Sensors unter die Haut bringt.
Hört sich übel an, ist es aber tatsächlich nicht und geht sehr schnell. Eine Ausnahme gibt es natürlich, eben dann, wenn man einen Nerv trifft.
Die „Messfäden“ messen dann unter der Haut den aktuellen Blutzuckerwert.
Dabei ist jedoch auch entscheidend wo der Sensor angebracht wird. Die Messwerte weichen nämlich (gering) ab.
Auch gibt es unterschiedliche Messmethoden diverser Sensoren, auf diese gehe ich vielleicht in einem anderen Beitrag näher ein.
Die übermittelten Messwerte werden durch die Insulinpumpe dann ausgewertet und auf dem Display angezeigt.

Etwas nervig ist die „ständige“ Kalibrierung, die ab dem zweiten Tag dann alle 12 Stunden erfolgen muss. Etwas schwer nachvollziehbar ist, wenn man nicht kalibrieren kann oder das Messgerät nicht dabei hat, dann keinerlei Werte angezeigt werden. Setzt man den Sensor „frisch“, so dauert es bis circa 2 Stunden bis man kalibrieren kann und muss in den ersten 24h öfter kalibrieren.