Technik - Erfahrungen - Lifehacks - Persönlickeitsentwicklung - Geocaching - Freifunk - Pfalzsteine

Schlagwort: Lösungen

Autozug

Während man entspannt, ohne Stau an entfernte Orte reist und nebenbei das Auto noch gemütlich „auftankt“.

Die Welt ändert sich ständig und selbst die schrecklichste Mode ist irgendwann wieder modern, so bleibt auch meine Hoffnung auf eine Mobilitätslösung die mich schon vor über zwanzig Jahren fasziniert hat – Der DB Autozug.

Damals arbeitete ich noch bei Vanco, einem Pionier im VNO (Virtual Network Operator) Bereich. Der Sitz war/ist in Neu-Isenburg, nahe Frankfurt am Main.
So fuhr ich damals auf meinem Arbeitsweg immer wieder an dem Schild „Auto-Verladung DB Autozug“ vorbei.
Natürlich trieb mich die Neugierde auf dem Heimweg dort vorbei und ich war erstaunt von dieser Möglichkeit. Irgendwann hatte ich meine „Mittagspause“ auf einen Termin für die Abfahrt gelegt und habe mir die Verladung angeschaut, genial!
Das war vor rund zwanzig Jahren, damals war der Autoverkehr noch nicht so bekloppt wie heute.

Ich fahre gerne Auto, sehr gerne sogar, jedoch gehen mir die Staus und so manches Verhalten im Straßenverkehr, gewaltig auf die Nerven.
Auch mag ich das Erkunden der Umgebung mit dem eigenen Auto am Urlaubsort.
Wie kompliziert und umständlich wäre es auch, wenn man ein Taxi oder Bus mit einer 5 Köpfigen Familie vom Bahnhof zur Ferienwohnung bringen muss.

Ebenso nervig wie „Wann sind wir endlich da?!“ sind auch die Staus bei denen man mal ruck zuck einige Stunden Verspätung haben kann.
Ein Kollege hatte vor einiger Zeit einen recht guten Einwand zu Verspätungen der Bahn vs. Auto: Viele regen sich über eine halbe Stunde oder Stunde Verspätung bei der Bahn auf, nehmen aber weit über eine Stunde Stau absolut in Kauf…

Leider hat die Bahn das Angebot des DB Autozuges in all den Jahren immer weiter ausgedünnt und vor einigen Jahren den Betrieb komplett eingestellt.
Einige Strecken werden, wenn man tiefer recherchiert, von Privatbahnen betrieben.
Aber auch dieses Angebot ist für uns nicht attraktiv, müssten wir mindestens 3 Stunden von der schönen Pfalz zum nächsten Verladepunkt nach Lörrach fahren um dann andere Ziele ansteuern zu können.
Nehmen wir mal an, wir würden mit dem Autozug zu meinen Eltern in das Ferienhaus im Norden fahren wollen.
Wir müssten gut 3 Stunden (ohne Stau eingerechnet) nach Lörrach in den Süden fahren um dann nach Hamburg zu kommen und dort auch wieder gut drei Stunden zum Haus zu fahren, dies wären gut 6 Stunden Fahrt (ohne Stau) zzgl. Bahnfahrt + Kosten für eine Strecke die normalerweise in knapp 5 Stunden zu fahren ist.
Auch ohne Mathe-Genie zu sein, ist diese Möglichkeit nicht die beste Wahl.
Abhilfe würde hier ein Verladepunkt in der Nähe sein, aber laut meinen Erkenntnissen ist in ganz RLP kein Verladepunkt (mehr).

Die Re-Aktivierungen von Bahnstrecken für Cargo und Personenverkehr lassen hoffen…
Ein sehr schöner Gedanken finde ich in einem Mobilitätskonzept in der viele Möglichkeiten bedacht werden.
So könnte auch ein Problem der Reichweite von Elektroautos „gelöst“ werden und gleichzeitig den Verkehr auf den Autobahnen verringern.
Elektroautos könnten bequem während des Transportes geladen werden. Generell könnte eine höhere Akzeptanz und Nutzung auch gleichzeitig den Ausbau vorantreiben.

Natürlich stellt ein Gesamtkonzept für eine zukunftsgerichteten Mobilität auch im Bereich der Transporte erhebliches Potential.
So besteht heute schon die Möglichkeit einen nicht unerheblichen Anteil an LKW von der Straße auf die Schiene zu bekommen. Zum Beispiel könnte der größte Onlinehändler seine Lager größtenteils über die Schiene bestücken.

Ein Projekt wie es Tesla mit seiner Giga-Factory gerade macht, wäre ebenfalls durch z.B. DB Cargo darstellbar. Dies sogar schon in der Bauphase, könnte man das Material wie Sand, Kies, Zement und Co. für die Bauwerke anliefern und Erdaushub als Beispiel abtransportieren.
Dies wäre nicht nur effektiver wie ich finde, sondern würde die Umwelt auch nicht so sehr durch die Anlieferungen und Abtransport belasten.
Sobald die Giga-Factory dann steht und produziert, könnte man die Zubehörteile, wie wir (DB Cargo Logistics) bereits bei anderen Autohersteller anliefern, auch dort umsetzen und ebenfalls das fertige Auto über die Schiene transportieren.
Elon Musk gilt bei vielen Menschen als smarter Visionär, da stellt sich mir die Frage ob er sich überhaupt mit einer solchen Lösung beschäftigt hat?

Man könnte auch das Problem von Überfüllten Rasthöfen, Parkplätzen und Haltepunkte um Autobahnen auch viel einfacher in den Griff bekommen.
Übrigens ein seit einigen Jahren immer stärker gewordenes Problem, was man überall beobachten kann. Besonders am Wochenende kann man an den Plätzen die überfüllten Plätze sehen, bei dem nicht selten die Auf und Abfahrten mit mehreren LKW schon übel in den Verkehr eingreifen.
Dahinter stecken Menschen, oft oder überwiegend Fahrer aus Ost-Europa die für einen Hungerlohn ausgebeutet werden. Man findet die Hinterlassenschaften auch komplett auf den Strecken, sei es durch die „Pinkelflaschen“ am Straßenrand oder Parkplatz. Überfüllte Mülleimer und Müll überall auf den Plätzen, natürlich nicht nur von den Fahrern, aber meist gibt es keinerlei Platz mehr für andere Fahrzeuge.
Natürlich gibt es auch gute Gründe für den Fernverkehr und damit meine ich nicht die Ausbeutung und dadurch geringere Kosten, sondern vielmehr für Anforderungen die (noch) nicht für die Bahn geeignet sind.
Selbst eine Art von „Autozug“ kann zum Beispiel durch die Lösungen wie bei CargoBeamer für LKW realisiert werden.

Vieles wäre tatsächlich leichter und löst Probleme, würde man mehr auf die Schiene verlagern.

Meine Erfahrungen mit 100% Homeoffice

Lange Anfahrten zum Arbeitsplatz sind für mich nicht neu, so arbeite ich schon gut 20 Jahre in meinem Bereich.
Konkret sind das unzählige Stunden im Auto, im Stau, auf Umgehungen, an Hörbüchern, Telkos (über die Freisprecheinrichtung natürlich 😉 ).
Lebenszeit, die man im Auto und weg von seiner Familie verbringt.

Das alles hört sich jetzt ziemlich negativ an, jedoch geht man ja auch gerne arbeiten , so geht es zumindest mir.
In meinem Arbeitsgebiet ist es üblich, dass man nicht den einen Schritt mehr macht, sondern die notwendigen Schritte mehr, die es benötigt um eine erfolgreiche Lösung gemeinsam zu erarbeiten.
Das bedeutet: 5 teilweise lange Arbeitstage zuzüglich mindestens 2 Stunden Fahrt pro Tag. Also eine beachtliche Anzahl an Stunden die in der Woche, im Monat und über das Jahr hinweg zusammenkommen.
So war es ein klarer Fall, dass ein höherer Anteil an Homeoffice bei meinem Stellenwechsel, der zudem nochmals eine weitere Fahrstrecke beinhaltete, sein musste.

Noch vor der „Corona-Zeit“ habe ich mich pro Woche mit zwei Tagen Homeoffice eingerichtet.
Diese beiden Tage waren auch nach meinem Empfinden besser als die anderen Tage.
Dies beginnt bereits beim Start, denn ich muss nicht um 4 Uhr aufstehen, damit ich nicht im ersten Stau stehe und relativ gut zur Arbeit komme.
Somit habe ich länger und meist besser geschlafen, was gesünder und mehr Kraft für den Tag gibt.
Auch finde ich die Effizienz wesentlich höher im Homeoffice, da meist keine Ablenkung kommt.
Jedoch ist dies auch etwas, was ich derzeit bei 100% Homeoffice vermisse.
Ich vermisse die Gespräche in der Kaffeeküche, mal „kurz“ ins Büro zu den Kollegen, Anliegen direkt klären und zwischendurch über persönliche Dinge zu sprechen.
Teamspeak ermöglicht eine gute „Alternative“.

Durch die verschiedenen Regelungen Ende März sollten/durften wir zu 100% ins Homeoffice.
Dies war am Anfang schon eine Umstellung und Herausforderung, denn auf „einen Schlag“ wurden Meetings usw. virtuell.
Dabei kam es öfter zu Kapazitätsengpässen, die jedoch nach ein paar Wochen behoben waren.
Persönlich habe ich bei einigen Freunden, Bekannten und Kollegen bemerkt, das diese neue Herausforderung Anfangs ein Problem darstellte, aber dann auch überwiegend die Chancen erkannt wurden.
Ein fast jeder spricht von „Digitalisierung“ und „Fortschritt“, nun konnte bzw. musste man aktiv daran wirken. So war es, dass Möglichkeiten der Kommunikation von Freunden und Bekannten genutzt wurde, die noch vor einem Jahr undenkbar waren.
Auch musste ich über so manche fehlende Disziplin bei „Online-Sessions“ lachen bei der meine große Tochter teilgenommen hat. Wildes Durcheinander hätte die Online-Gesprächsrunde wohl besser getroffen.

Was leider auch ziemlich deutlich geworden ist, ist die Verschiebung und Unterscheidung von Dingen. So gibt es gefühlt immer mehr Menschen die wie ich finde, den Fokus sehr auf dem Negativen haben und sich in der falschen „Spirale“ befinden. Probleme werden fokussiert und thematisiert anstatt den Blick auf Chancen zu richten und zu Lösungen zu erarbeiten.

Meiner Ansicht nach hatte Homeoffice schon immer Potentiale.
Durch die vergangenen Wochen und Monate hat sich dies, zumindest für mich, bestätigt.

Pro

  • Mehr Familie
  • Mehr „Papa-Präsenz“ für die Kinder
  • Mehr Flexibilität
  • Bessere Work-/-Lifebalance
  • knapp 150 Stunden weniger Fahrzeit
  • über 10.000 Kilometer eingespart
  • Weniger Stau
  • Weniger Reifennutzung
  • Circa 1500kg CO² eingespart
  • Locker 800 Euro Spritkosten gespart
  • Weniger Stress durch Chaospiloten
  • Weniger Nerven durch Chaospiloten
  • Gesundheitliche Verbesserung
  • Mehr Schlaf durch Einsparung der frühen Fahrt
  • Effektiver, da man weitgehend ohne Ablenkung an einer Sache bleiben kann

Contra

  • Kaffeküche – direkter Austausch mit Kollegen, nicht virtuell
  • Gemeinsame Mittagessen
  • Visualisierung auf einem Flipchart / Whiteboard um Lösungen darstellen zu können

Für mich persönlich überwiegen die Vorteile im Homeoffice.
Aber auch bei Kritikern zeigte es sich, dass sie sich durchaus damit arrangieren können.
Selbst auf diversen Ebenen hat man das Potential erkannt und geht nun „neue Wege“.

Auf Positives blicken, statt Negatives zu fokussieren!

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén