Endlich ITIL® Expert!

Endlich habe ich es nach etwas längerer Zeit geschafft um meine Aus/Weiterbildung zum ITIL Expert abschließen zu können. Dies lag nicht an der Dauer der Weiterbildung, sondern an den vielen Dingen die dazwischen passiert sind und es immer wieder zu einer Terminverschiebung gekommen ist.
Aber zuvor erstmal eine Erklärung was ITIL nicht ist: extrem bürokratisch! Klar bedarf die „Einführung“ auch etwas an Arbeit, aber man erspart sich, sofern man „danach lebt“ einiges an Arbeit, dazu später mehr.
 
ITIL steht für IT Infrastructure Library, einer Sammlung von Prozessen, Funktionen und Rollen aus dem „Best Practice Bereich“, welche in unregelmäßigen Abständen aktualisiert werden.
Derzeit ist die „Version“ ITIL 2011 aktuell und umfasst fünf Buchtitel:
  • Service Strategy – die Servicestrategie
  • Service Design – die Entwicklung eines Service
  • Service Transition – Serviceinbetriebnahme, die Überführung in den Servicebetrieb (Operations)
  • Service Operation – der Servicebetrieb
  • Continual Service Imrovement – die Kontinuierliche Serviceverbesserung
ITIL® Service Lifecycle
ITIL® Service Lebenszyklus
Die fünf Bücher beinhalten Kernprozesse der jeweiligen Bücher, als Beispiel „Strategy Management for IT Services“ welcher, wie der Name schon vermuten lässt, in Service Strategy zu finden ist und quasi den ersten Schritt oder die Geburt eines Service ist. Mein „Weg“ zum ITIL® Expert habe ich mit den Service Lifecylce Modulen absoluviert, der die oben genannten Bücher beinhaltet und beschreibt in derzeit 37 Kernprozessen den Lebenszyklus eines Services.
 

Was aber bringt einem bzw. der Firma diese „Best Practices“ ?

Zum einen wird die IT/EDV überwiegend an den Kosten gemessen und nicht an der Leistung oder dem Mehrwert die sie der Firma bringt. So wird schnell die Aussage getroffen, dass IT nur Kosten verursacht. Der Gegenteil ist jedoch der Fall, denn erst durch die IT können die Mehrwerte realisiert werden und die Kernkompetenzen der Firma weiter ausgebaut und angepasst werden. Wie im „echten Leben“ sollte man bei Behauptungen auch prüfen ob diese Bestand haben. Leistungen lassen sich am besten messen, denn dadurch kann festgestellt werden wo wir aktuell stehen, sozusagen die „Baseline“ und ob positive oder gar negative Veränderungen eintreten, sobald man an einer „Schraube“ dreht. Zum Messen benötigt man jedoch auch klare Definitionen und diese erhält man, wenn man Prozesse formalisiert und dadurch reproduzierbar macht. Vielen, speziell den „Nicht-ITlern“ sind die Kosten eines Service nicht bewusst, die dafür notwendig sind um die Firma bestehen lassen zu können. Hinter jedem noch so kleinen Dienst stehen Services die berücksichtigt werden müssen um eine Dienstleistung gegenüber dem Kunden zu erbringen oder auch diese erst ermöglichen zu können.
Formalisierte Prozesse und damit in Anlehnung an die „Best Practices“ können also beliebig oft reproduziert werden, was eine Menge Arbeit erspart, sofern man bei jedem Service Request das „Rad neu erfinden“ muss , man greift nämlich auf die bewährten Prozesse zurück und kann bei Änderungen, sogenannten Changes Abhängigkeiten feststellen und so Ausfällen vorbeugen und dadurch Kosten durch Ausfälle einsparen.
Dies klingt jetzt vielleicht extrem kompliziert und es kommt vielleicht die Frage auf, wie soll man dies denn nur schaffen? Nun, Stück für Stück und stetiger Optimierung, wie sie auch im „Continual Service Improvement“ beschrieben ist. Prozesse müssen demnach nicht von Anfang an perfekt sein, was sie auch nicht sein können, da sie immer an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden sollten.
ITIL® ist auch nicht ein Framework, welches einem explizit Dinge bzw. Vorgehensweisen vorschreibt, sondern empfiehlt und zu mehr Strukturierung beiträgt.
ITIL® oder auch der Lebenszyklus ist übrigens auch in jedem anderen Bereich recht gut abbild- bzw. übertragbar, was ich bei dem Aufbau einer Firma von einem Freund sehr gut beobachten kann.
 
Munich Institute for IT Service Management
www.mitsm.de

Wie kommt man nun aber zum ITIL® Expert?

Am Besten mit dem Zug nach München und direkt zu mITSM 😉 OK, jetzt habe ich zum einen meinen Arbeitgeber verraten und einem der besten Schulungsunternehmen die es gibt.
Warum das beste Schulungsunternehmen? Zum einen arbeiten bei diesem Unternehmen wahre Experten mit extrem großen Wissens- und Erfahrungsschatz, die man von den Trainern gerne und erstklassig vermittelt bekommt.
Fragen die man zwischendurch stellt, sind nicht nur gerne gesehen, sondern werden auch praxisnahe erklärt und auch gerne im Team erarbeitet. Team ist auch ein guter Stichpunkt, denn bei jeder meiner Schulungen war es ein klasse Team, ein Team welches aus den „Schülern“ und dem „Lehrer“ bestand und man neben erstklassigem Netzwerken und Erfahrungsaustausch ein super Lernklima hatte.
Die Schulungsräume sind, abgesehen von den Klimaanlagen (die derzeit noch fehlen), sehr angenehm und auch die Versorgung durch mITSM mit Kaffee oder kleinen Leckereien ist prima. Die Klimaanlage ist aber in dem CSI-Prozess von mITSM und wird in kürze optimiert wie wir mitbekommen haben 🙂 Also eine ganz klare Empfehlung den ITIL® Expert oder auch jede sonstige Zertifizierung bei mITSM zu absolvieren.
Aber zurück zum Zertifizierungsweg zum ITIL Expert.
Der Weg beginnt mit der erfolgreichen Absolvierung des ITIL® Foundation Zertifikats für das man zwei „Credits“ erhält, diese Credits sind später für das ITIL® Expert Zertifikat notwendig, denn man benötigt mindestens 22 Credits. Diese Credits erlangt man mit den Service-Lifecyle-Zertifikaten:
Service Strategy; Service Design, Service Transition; Service Operation und Continual Service Improvement, also den Zertifikaten zu den jeweiligen ITIL® Büchern und erhält bei erfolgreicher Absolvierung jeweils 3 Credits. Diese Zertifikate kann man nach belieben angehen und absolvieren, wobei es sich empfiehlt, die Kurse nach dem Schaubild anzugehen, da diese aufeinander aufbauen oder es verständlicher ist.
Hat man die Service-Lifecycle-Prüfungen erfolgreich bestanden, geht es zur letzten, meiner Meinung nach schwierigsten Prüfung zum ITIL® Expert, der „Managing Across the Lifecycle (MACL)“ hier wird das gesamte Wissen abgefragt bei dem man anhand einer Fallstudie und einigen Szenarien nach „Best Practice“ eine Lösung finden muss. Hat man diese Prüfung geschafft, so erhält man weitere 5 Credits und hat die benötigten 22 Credits erreicht und darf sich ITIL® Expert nennen und weiß nun was man macht oder besser machen kann 🙂
ITIL® Expert Zertifizierungsweg mit Lifecycle Modulen
ITIL® Expert Zertifizierungsweg mit Lifecycle Modulen

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei den Trainer(n) und den Kommilitonen bedanken, denen ich während dieser Ausbildung begegnet bin! Wirklich klasse Menschen und Kollegen die für ein sehr angenehme, wenngleich auch keine einfache Weiterbildung, dazu beigetragen haben.