Sonntag 0500 Uhr, der Wecker klingelt, ich bin schon wach… Es ist Prüfungstag für den Sportboot Führerschein See. Um circa 0700 Uhr trafen wir, die Schüler der Sportbootschule Conrad, am Steg an um gemeinsam das Boot fahrbereit zu machen und die letzten Fragen gemeinsam zu beantworten, denn bereits um 0800 Uhr sollten wir die erste Gruppe der praktischen Prüfung sein. Aufgeregt wurden die letzten Minuten an Bord genutzt um bei einigen noch einmal zu trainieren, bis es dann auf die „andere Seite des Rheins“ ging um den Prüfer an Bord zu holen. 
Zuerst waren unsere Mädels an der Reihe und absolvierten exzellent die Manöver und legten nach und nach an unserem Steg lächelnd an. Dann schlug auch für mich ernste Stunde und es ging an Bord und nach dem Ausfüllen des Formulars, direkt ans Steuer. Mache ich auch alles richtig, wie verhält sich heute das Boot und ja nichts vergessen… das waren meine Gedanken bis ich mit dem Hintern auf dem Sitz gesessen habe. Vorleine los! Und ich legte vom Steg ab und begann nach dem geforderten Kurs des Prüfers zu fahren, stockte kursgerecht auf, wendete auf engem Raum nach Steuerbord, nahm erneut Kurs auf bis die Boje über Bord ging. „Mann über Bord auf Steuerbord!“, ruck zuck war die Boje auch wieder an Bord und Kurs auf unseren Anlegesteg genommen, „Vorleine fest!“ und Marc übernahm das Steuer. 
Dann begann für mich die Abfrage der Knoten, die ich ohne Probleme sauber während der Fahrt zeigen konnte, danach noch ein Gebäude peilen und Marc steuerte auch bereits wieder an den Steg wo auch er prima angelegt hatte und wir von Bord gehen konnten, damit die Nächsten ihre Prüfungsfahrt beginnen konnten. Jeder von unserer Gruppe fuhr, als würde er oder sie, nichts anderes machen 🙂 Gut, dass es nicht das Wetter von Freitag war, denn da hatten wir jede Menge Wind und auch die Berufsschifffahrt „beglückte“ uns mit ordentlichen Wellen, aber wir haben ja den SBF See gemacht 😉
Nach der praktischen Prüfung ging es dann zur theoretischen Prüfung nach Schierstein, bei dem an diesem Tag noch gut 135 mit uns geprüft werden sollten (Binnen und See). Auch hier zählten wir zu den Ersten, welche an diesem Tag die Prüfung schreiben sollten. Für die Prüfung nahm ich mir ordentlich Zeit und prüfte auch die Navigationsaufgabe mehrmals auf Richtigkeit und ob alle erforderlichen Angaben in der Karte vermerkt und ordentlich eingetragen waren, erst dann habe ich meinen Prüfungsbogen abgegeben. Dann begann die Zeit des Wartens, nach und nach wurden Namen aufgerufen und zur bestandenen Prüfung gratuliert, oder in den Saal aufgerufen, was wohl auf eine nicht bestandene Prüfung hindeutete.
Der Vorraum des Saals leerte sich immer mehr und bereits einige der anschließenden Prüfung versammelten sich im Vorraum, aber mein Name wurde noch immer nicht aufgerufen, mein Puls wurde merklich höher und höher, aber es tat sich nichts mehr. Also beschloss ich, oder wir, zum Prüfungsausschuss zu gehen und nach meinem Ergebnis zu fragen. Dies ging scheinbar unter und nach einem prüfenden Blick kam dann auch, nach einer gefühlten Ewigkeit, der Satz „Glückwunsch Herr Janson, bestanden“. Man hörte sicherlich den Stein vom Herzen fallen, aber auch der Rest unserer Gruppe jubelte, welches durch den Prüfungsausschuss dann unterbrochen wurde, da die nächsten den Saal betreten sollten.
Somit hatten wir eine 100% Quote und jeder von der Sportbootschule hat bestanden.
Nachdem wir zurück am Winterhafen waren, holten wir das Boot aus dem Wasser und brachten es ins Winterquartier um dann anschließend unsere Führerscheine, bei einem exzellenten Essen von Marc, im neuen Wintergarten zu feiern.
Nächstes Jahr geht es mit der Prüfung zum Sportbootführerschein Binnen weiter, natürlich auch in der Sportbootschule Conrad, dort wo lernen Spaß macht und Erfolg fast schon garantiert ist!