Wer jetzt an einen Trojaner im IT Bereich denkt, der liegt falsch đ Nein, ich hatte auch nicht vor in Troja einzudringen, sondern meiner groĂen Tochter einen Traum zu erfĂŒllen.
Aber von Vorne, da ich meine BZ-Werte in den Griff bekommen musste, war ich auch sozusagen „auĂer Gefecht“ und da ein Mann immer ein Projekt braucht, war ganz schnell klar, dass ich ihr den Traum baue.
So besorgten wir einiges an Holz, Schrauben und Farbe und es konnte mit dem Vorhaben beginnen. Klar gehörte ordentliches Werkzeug genauso dazu, wie auch die Idee ein solches „Pferdchen“ zu bauen. Meine „blauen Bosch“, also die Power Tools von Bosch haben sich in vorherigen „Projekten“ schon prima bewĂ€hrt und verlieĂen mich auch diesmal nicht. Etwas zum grĂŒbeln brachte mich der richtige Winkel der „Beine“ um das Grundgestell auch einen ordentlichen Stand zu verschaffen und das Pferdchen auch belasten zu können.
Etwas experimentiert hatte ich mich dann fĂŒr einen Winkel von 30° entschieden und so ging es dann auch direkt an den Körper weiter. Hier sollten 4 runde, in der Mitte um den Balken ausgeschnittene Kreise, fĂŒr die notwendige StabilitĂ€t bei den Brettern bzw. dem Bauch sorgen und das Gewicht auf die vier Kreise gleichmĂ€Ăig verteilen. Der RĂŒcken und den Bauch baute ich aus Latten, lies die Beine aber frei um den Platz spĂ€ter als Ablage fĂŒr BĂŒrste, Hufkratzer und Co. zu verwenden. FĂŒr die Verschraubung habe ich, wie fĂŒr das komplette Pferd, Edelstahlschrauben genommen, diese sind zwar etwas teurer, aber halten auch lĂ€nger.
Der Kopf wurde zuerst auf Pappe von Melly gezeichnet und danach von mir auf das Holz dreimal ĂŒbertragen. Danach habe ich den Kopf aus dem Holz geschnitten und gegeneinander geschraubt, hier habe ich darauf geachtet, dass das Holz (Leimholz) jeweils der Maserung gegenĂŒberliegt. Der Gedanke dahinter: die Festigkeit vom Holz auch bei Feuchtigkeit, also damit es nicht reiĂt und sich wölbt. Bei den Schrauben habe ich natĂŒrlich auch nicht gegeizt, sondern lieber eine Schraube mehr als nötig verwendet.
Da sich der Kopf bewegen sollte, verwendete ich ein Scharnier und arbeite gleich das Band mit in den Kopf ein. Um das Band einzuarbeiten, verwendete ich Stechbeitel und arbeitete auf beiden Seiten, im inneren des Kopfes, das Band heraus, somit spannt nichts und das Band sitzt bombenfest. Den Zapfen befestigte ich mit 6 Schrauben ĂĄ 8x 100 an der Mitte, direkt am Balken. Durch das Gewicht, welches der Kopf besitzt, entsteht eine Art natĂŒrliche Bewegung beim „FĂŒhren“, dies war zwar nicht geplant, hatte sich aber so ergeben und ist super đ
AnschlieĂend kam der Bandschleifer in den Einsatz, bei dem die drei Ausschnitte zu einem Kopf wurden und die Kanten abgerundet, die NĂŒstern eingeschliffen und das Maul abgerundet wurde.
Die Augen sollten ebenfalls etwas besonderes werden und zum Pferdchen passen und nicht einfach aufgemalt sein. So habe ich eine Holzkugel in der Mitte geteilt, auf der Schnittseite geschliffen und mit schwarzer Acrylfarbe angemalt und nach der Trocknungszeit mit glĂ€nzendem Klarlack behandelt und danach mit wasserfestem Leim an der passenden Stelle aufgeleimt. Danach kamen die Ohren, sie sollten sich, wie bei einem richtigen Pferd, natĂŒrlich auch bewegen können.
Hier verwendete ich das gleiche Holz, einem „AbfallstĂŒck“ von den Kopfausschnitten und schliff die Ohren. Danach schraubte ich die Ohren fest und machte mich an ein weiteres StĂŒck um dem Pferdchen noch etwas mehr „Leben“ einzuhauchen, die Wimpern und die Tasthaare.
FĂŒr die Tasthaare musste ein Handbesen herhalten. Die Löcher habe ich mit einem 1,5mm Bohrer gebohrt und die Borsten mit dem wasserfesten Leim in den Löchern befestigt.
Auf der Suche nach einem passenden Schweif und auch fĂŒr die MĂ€hne wollte ich ein Tau verwenden, aber wir fanden leider kein geeignetes Tau bzw. es genĂŒgte Keines im weitem Umkreis, welches meinen Vorstellungen entsprach. Es sollte genau ein solches Tau sein, welches vor zig Jahren bei uns im Treppenhaus das GelĂ€nder war… Meine Eltern darauf angesprochen, fand mein Vater dann auch direkt das Tau und somit konnten die Löcher fĂŒr die Locken gebohrt werden, danach das Loch mit wasserfestem Leim gefĂŒllt und das aufgedrehte Tau als MĂ€hne verwendet.
Den Schweif habe ich mit einem Forstnerbohrer an dem Balken am Hintern, welchen ich etwas lĂ€nger gelassen und geschliffen habe, realisiert. Hierbei habe ich, wie auch bei der MĂ€hne, ein Loch mit dem Forstnerbohrer gebohrt und mit wasserfestem Leim gefĂŒllt und das ganze Tau verwendet, welches ich dann komplett aufgedreht habe.
Nun konnte ich mich den Hufen widmen, diese sollten hochklappbar und zum auskratzen sein.
Die Hufen habe ich aus der gleichen StĂ€rke wie den Beinen gemacht und mit einem FrĂ€ser die Anatomie versucht nachzuahmen und habe mit einer anderen Lasur die Hufe angemalt. Die Beweglichkeit habe ich mit jeweils einer M 10×180 Schraube und zwei Unterlagsscheiben zwischen den Hölzern und einer Unterlagsscheibe am Schraubenkopf exzellent lösen können, denn der Huf bewegt sich mit etwas Widerstand und hĂ€lt danach von alleine.
Da ich die Hufe auf der Vorderseite und unten rundgeschliffen habe, liegt der Huf natĂŒrlich wie bei einem echten Pferd, gut in der Hand, OK… ich habe noch nie die Hufe bei einem echten Pferd ausgekratzt ;D
Der Transport vom Pferdchen war etwas schwieriger, denn das Pferdchen musste einmal auf den HĂ€nger und um die HĂ€user in den Garten gebracht werden, da es anders nicht in den Garten kam.
An der Stelle angekommen, testeten wir nochmals die TragfĂ€higkeit vom Pferd und mein Vater, meine Mutter und Melly schwingten sich auf den Gaul. Kein Problem fĂŒr den Gaul das Gewicht der drei zu tragen, ehrlich gesagt, habe ich auch nichts Anderes erwartet đ
Die Ăberraschung zu ihrem Geburtstag ist gelungen und das Pferdchen war die Sensation beim Kindergeburtstag. Auf das Pferd trauten sich dann mit Liljana noch 4 weitere Kinder und somit saĂen gleichzeitig 5 Kinder auf dem Pferd und es war noch Platz đ Sattel, Voltigiergurt, Decken, Halfter, FĂŒhrstrick, Trense usw wurden direkt am Kindergeburtstag auf Herz und Nieren getestet.
ĂberglĂŒcklich erzĂ€hlte Liljana und auch die anderen Kinder am nĂ€chsten Tag vom Pferdchen und so kam die Anfrage fĂŒr ein Pferdchen fĂŒr den Kindergarten, aber ich lehnte dankend ab, denn es gibt nur dieses eine Pferdchen und kein weiteres, lediglich ein Fohlen fĂŒr Finja ist noch als Gedanke vorhanden und wird demnĂ€chst vom Rest gebaut.
Da immer wieder die Frage kommt, nein es war kein Bausatz und nein, ich hatte keine Anleitung, sondern alles „frei Schnautze“ gemacht.
Wahnsinn. Was fĂŒr ein tolles Pferd. Klar, dass die Tochter begeistert ist. Ein Traum fĂŒr jedes MĂ€dchen. Ein groĂartiges Projekt. Gratuliere. LG Stine
mein liebes frollein
Wahnsinn. Was fĂŒr ein tolles Pferd. Klar, dass die Tochter begeistert ist. Ein Traum fĂŒr jedes MĂ€dchen.
Ein groĂartiges Projekt. Gratuliere.
LG
Stine
admin
Vielen Dank đ
Kerstin Polchow
Cool đ